Schwanger? Richtige Intimhygiene beugt Infektionen vor

von Julia Peppler
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Eine Schwangerschaft ist aufregend und nicht nur die werdende Mama fiebert auf den errechneten Geburtstermin hin. „Hoffentlich geht alles gut“, denken viele. Doch Fakt ist: Jedes Jahr kommen in Deutschland über 60.000 Kinder zu früh zur Welt.1

Was viele nicht wissen: Häufig spielt eine Scheideninfektion der Mutter beim Auftreten von vorzeitigen Wehen oder einem Blasensprung eine Rolle. Was Schwangere tun können, um einer Infektion mit Bakterien vorzubeugen und welche Rolle Intimhygiene in der Schwangerschaft spielt, erfahrt Ihr in diesem Blogbeitrag.

Welche Warnzeichen für eine drohende Frühgeburt gibt es?

Vorzeitige Wehen, Blutungen, ein geöffneter Muttermund oder ein Platzen der Fruchtblase (vorzeitiger Blasensprung) sind Vorboten einer Frühgeburt. Die Ursachen für ein erhöhtes Risiko können bei der Mutter oder in der Entwicklung des Fetus liegen.

Oft ist nicht klar, ob es nur eine einzige Ursache für eine Frühgeburt gibt oder ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren. Allerdings gilt: Scheideninfektionen sind, besonders wenn sie häufiger auftreten, zum Muttermund und in die Gebärmutter aufsteigen, ein erheblicher Risikofaktor.

Wie kann ich eine Frühgeburt vermeiden?

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Wie kommt es zu einer Scheideninfektion?

Auslöser ist in der Regel eine gestörte Scheidenflora. Dabei ist das empfindliche bakterielle Gleichgewicht in der Scheide durcheinandergeraten. Milchsäurebakterien, auch Laktobazillen genannt, sind nämlich ein wichtiger Teil der Vaginalflora und äußerst nützlich. Sie sorgen für ein saures Scheidenmilieu und damit für einen pH-Wert der Scheide im Normalbereich zwischen 4,0 und 4,4 – ein geniales, natürliches Abwehrsystem, da sich unerwünschte Keime so nur schwer ansiedeln und vermehren können.

Hormonschwankungen in der Schwangerschaft, falsche Intimhygiene oder die Einnahme von Antibiotika können die Scheidenflora und damit die körpereigene Abwehr stören. Dann kann es zu Infektionen kommen.

Wenn der pH-Wert der Scheide so wichtig ist – wie kann ich den pH-Wert selbst messen?

In der Schwangerschaft ist es wichtig, den pH-Wert der Vagina um 4 im Blick zu behalten. Das kann jede Schwangere einfach zu Hause machen. In der Apotheke gibt es pH-Wert-Teststreifen oder – besonders praktisch – pH-Wert-Testhandschuhe für die vaginale pH-Messung. Der jeweils gemessene Wert lässt sich anhand einer Farbskala ermitteln.

Wann sind Scheiden-pH-Tests sinnvoll?

Frauenärzt*innen empfehlen, den pH-Wert der Scheide von Beginn der Schwangerschaft bis zum Ende der 34. SSW regelmäßig zu messen.2 Zusammen mit den Tests im Rahmen der Schwangerenvorsorge ergibt sich ein engmaschiges Kontrollnetz, um das Gleichgewicht des Scheidenmilieus bewerten zu können.

Frühgeburtsrisiko senken

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Wann und wie oft sollte der pH-Wert der Vagina gemessen werden?

Es reicht in der Regel aus, den pH-Wert ein- bis zweimal pro Woche zu bestimmen. Häufigere Messungen empfehlen sich für schwangere Frauen, die bereits in einer vorangegangenen Schwangerschaft unter einer Scheideninfektion litten oder bei denen das Risiko einer Keimbesiedelung vorliegt. Die Tests können zu jeder Tageszeit durchgeführt werden.

Was tun, wenn der pH-Wert der Scheide zu hoch ist?

Schwangerschaft – und dann ein pH-Wert über 4,5. Das ist erschreckend aber noch kein Grund zur Sorge, solange der erhöhte Messwert nur einmalig auftritt. Auslöser könnte eine versehentliche Verunreinigung des Tests mit Urin sein. Der pH-Wert von Urin kann durchaus zwischen 4,8 und 8 liegen.

Auch Samenflüssigkeit treibt den pH-Wert nach oben oder das Waschen des Intimbereichs vor der Messung. Deshalb einige Stunden später oder am nächsten Tag nochmals den pH-Wert der Scheide testen und bei weiterhin erhöhtem pH-Wert oder im Zweifelsfall immer zum*r Gynäkolog*in gehen.

Wie oft sollte man in der Schwangerschaft duschen?

Wer sich jeden Morgen auf die Dusche freut, braucht darauf auch in der Schwangerschaft nicht zu verzichten. Allerdings sollte nicht zu lange und nicht zu heiß geduscht werden, um die Haut nicht auszutrocknen. Deshalb besser auf lauwarmes Wasser achten.

Viele stellen sich die Frage, wie oft eine spezielle Intimhygiene in der Schwangerschaft notwendig sei oder welche Intimwaschlotion in der Schwangerschaft unbedenklich verwendet werden kann. Hier gilt: Die Vagina reinigt sich selbst. Scheidenspülungen, noch dazu mit Seifen oder Duftstoffen, können das Gleichgewicht der natürlich schützenden Scheidenflora stören und den pH-Wert verändern und z.B. eine bakterielle Vaginose begünstigen. Deshalb Finger weg. Die Vulva (äußerer Intimbereich) kann mit einer speziellen Intimwaschlotion, zum Beispiel von KadeFemin, gepflegt werden. So habt Ihr ein frisches Gefühl und vermeidet eine übertriebene Intimhygiene, die Euch eher schadet als nützt.

Wie bemerkt man eine bakterielle Scheideninfektion bzw. bakterielle Vaginose?

Wenn der Ausfluss fischig riecht und grauweißlich aussieht, ist das ein Anzeichen für eine „bakterielle Vaginose“. Der pH-Wert der Scheide liegt dann bei über 4,5. Viele Frauen kennen diese Erkrankung nicht und glauben, der Geruch gehöre zu den Folgen schlechter Intimhygiene. Sie versuchen, den fischigen Intimgeruch durch verstärktes Waschen mit duftenden Duschgelen oder Intim-Deos zu beseitigen. Doch genau das gehört zur Kategorie „schlechte bzw. übertriebene Intimhygiene“. Die Folge ist, dass sich schützende Milchsäurebakterien weiter abbauen und die Pforten für krankmachende Keime öffnen. Deshalb gilt:

  • bei erhöhtem pH-Wert der Scheide (> 4,4)
  • bei in Farbe und/oder Geruch verändertem Ausfluss
  • bei starkem oder vermehrtem Ausfluss
  • bei Juckreiz, Brennen, Rötungen, Schwellungen oder Schmerzen im Intimbereich

besser gynäkologischen Rat suchen und die Ursache klären lassen, um Komplikationen zu vermeiden.

Wie kommt ein zu hoher pH-Wert der Vagina zurück in den Normalbereich?

Damit bakterielle Eindringlinge in der Vagina besser in Schach gehalten werden und es erst gar nicht zu einer Infektion kommt, lässt sich ein erhöhter pH-Wert der Scheide durch eine Milchsäurekur senken. Die Milchsäurekur von KadeFlora regeneriert und stabilisiert die Vaginalflora. Sie unterstützt die Vermehrung der wertvollen Milchsäurebakterien und hilft, den idealen, natürlich sauren pH-Wert in der Scheide wiederherzustellen.

Tipp: Auch wenn das Baby da ist, seid Ihr noch in einem hormonellen Ausnahmezustand. Worauf Ihr in puncto Intimhygiene achten solltet, lest Ihr hier im Blog.

Kurz zusammengefasst: Wie kann ich eine Frühgeburt vermeiden?

Eine Frühgeburt kann unterschiedlichste Ursachen haben. Nicht auf alle können Schwangere Einfluss nehmen. Allerdings solltet Ihr Euch diese Tipps beim Thema richtige Intimpflege während der Schwangerschaft zu Herzen nehmen:

  • Vom Beginn der Schwangerschaft bis zum Ende der 34. Woche den pH-Wert testen. Er sollte immer im sauren Bereich zwischen 4 und 4,4 liegen.
  • Nach dem Stuhlgang von vorne nach hinten abwischen. Niemals umgekehrt.
  • Die Vagina reinigt sich selbst, deshalb sind Seifen und Spülungen nicht notwendig. Auf übertriebene Intimhygiene könnt Ihr getrost verzichten.
  • Sanfte Pflegeprodukte wie KadeFemin verleihen der Vulva bei Bedarf eine angenehme Frische.
  • Bei leichtem Brennen, ungewöhnlichem Ausfluss oder Geruch der Scheidenflüssigkeit unbedingt gynäkologischen Rat einholen, um die Ursachen zu klären.
  • Hormonschwankungen in der Schwangerschaft wirken sich auf den pH-Wert in der Vagina aus. Um den pH-Wert hier im ausreichend sauren Bereich zu halten, kann der regelmäßige Einsatz von KadeFlora Milchsäurekur sinnvoll sein.
  • Dank der abgerundeten und flexiblen Einmal-Applikatoren lässt sich die KadeFlora Milchsäurekur auch in der Schwangerschaft kinderleicht anwenden.

Quellen:

1 https://www.fruehgeborene.de/fuer-betroffene/allgemeine-informationen
2 https://www.bvf.de/

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