Die besten Wachmacher (alles außer Kaffee)

von Helga Thauer
Foto: Mina

Ob schwarz, dunkelbraun, blond, ob süß oder nicht, ob Filter, Pad, French Press oder auch Cold Brew – Kaffee ist der beliebteste Wachmacher der Deutschen. Etwa 79 Prozent trinken das „Schwarze Gold“ täglich.

Ohne Kaffee am Morgen geht nichts? Doch! Es gibt tatsächlich Koffein-Alternativen. Doch zugegeben, der unbeschreibliche Geruch frisch gemahlener Kaffeebohnen und das Aroma sind einzigartig. Trotzdem: MINA hat sich durch zahlreiche Wachmacher getrunken und ein paar interessante Entdeckungen gemacht.

Gesund oder doch eher nicht?

Drei bis vier Tassen Kaffee pro Tag sollten die Obergrenze sein (400 mg Koffein), laut European Food Safety Authority (efsa). Und die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt Schwangeren und Stillenden vor, sie sollten nicht mehr als zwei Tassen Filterkaffee pro Tag sein (200 mg Koffein).

Was aber trinken, wenn die Kaffeesäure auf den Magen schlägt? Oder wenn man auf den Koffeinkick nicht verzichten möchte, aber den Kaffeegeschmack nicht mag und auch nicht auf Energy Drinks oder Cola zurückgreifen möchte?

Wachmacher Tee statt Kaffee: Welcher macht topfit?

Für ganz Aufgeweckte:

Koffein ist auch Teein! Wusstest Du nicht? Chemisch besteht kein Unterschied. Einzig in der Wirkweise besteht die Besonderheit:

Teein ist an die Gerbstoffe im Tee gebunden. Damit Teein im Körper wirken kann, muss er sich erst wieder von den Gerbstoffen lösen. Er wird zudem langsamer von uns verarbeitet.

Koffein ist auch Teein

Foto: unsplash/Charles Deluvio

Da Kaffee weniger Gerbstoffe besitzt als Tee, wird Koffein schneller vom Körper aufgenommen. Beim Tee ist der Koffeinschub also weniger schnell, hält dafür aber länger.

Nach etwa 20 bis 45 Minuten gelangt das Koffein aus dem Tee in den Blutkreislauf und hält dort, je nach Menge, drei bis sechs Stunden(!), wobei Kaffee auch erst nach dreißig Minuten ankommt und sich schon nach nur zwei Stunden rapide abbaut.

Gibt es natürliche Wachmacher-Alternativen zu Kaffee?

Um der Konzentration wieder einen kleinen Tritt zu verpassen, sind Schwarzer, Weißer und Grüner Tee, Matcha und Mate, echte Alternativen zu Kaffee.

  • Schwarzer Tee hat dieselbe Wirkung wie Kaffee, enthält aber weniger Koffein (30 bis 90 mg pro Tasse (250 ml)). Für Koffein-Junkies empfehlen wir die Sorte „Darjeeling“, sie hat zwischen 50 und 125 mg Koffein pro Tasse.
  • Grünem Tee werden ganz vielfältige gesundheitliche Pluspunkte zugesprochen. Es soll sogar das Risiko, an Diabetes oder Krebs zu erkranken, senken. Doch vor allem macht er länger wach, auch wenn sein Koffeingehalt um einiges geringer als beim Kaffee ist (92 mg pro Tasse durchschnittlich).
  • Weißer Tee hat einen Ruf: Er gilt als besonders edel. Auch wenn vielerorts angenommen wird, er enthalte kein Koffein. Das stimmt nicht, denn sein Koffeingehalt schwankt, je nach Sorte, Qualität und Zubereitung, zwischen 62 und 110 mg pro Tasse.
  • Matcha-Tee enthält etwa so viel Koffein wie ein Espresso, also ca. 80mg pro Tasse. Doch wir vertragen ihn besser, weil das Koffein hier an die Gerbstoffe im Tee gebunden sind.
  • Mate-Tee hat hingegen so viel Wirkung, wie ein schwacher Kaffee (80 mg Koffein pro Tasse), aber eben auch den Tee-Effekt.

Wir merken uns: Tee kommt zwar langsam, kann aber dafür umso länger!

MINAs Koffein-Rangliste:

Ist Espresso, Kaffee oder Tee der bessere Wachmacher?

Unsere liebsten Wachmacher im Vergleich – nach Koffeingehalt pro Portion sortiert:

Rang Portionsgröße Koffeingehalt
1 Kaffee 200 ml 90 mg
2 Grüner Tee 2 g auf 220 ml 90 mg
3 Espresso 60 ml 80 mg
4 Mate 2 g auf 220 ml 80 mg
5 Energy-Drink* 250 ml (Dose) 80 mg
6 Schwarzer und Weißer Tee 2 g auf 220 ml 75 mg
7 Matcha 2 g auf 100 ml 50 mg
8 Fritz-Kola* / Afri-Cola* 200 ml 50 mg
9 Club Mate* 200 ml 40 mg
10 Coca Cola* / Pepsi* 200 ml 20 mg

*laut Herstellerangaben

Alle anderen Angaben sind Durchschnittswerte.

Koffein-Alternative Matcha-Tee

Foto: unsplash/Alice Pasqual

Kaffee-Alternativen – gibt es bessere Wachmacher? Welche Lebensmittel enthalten Koffein?

Es gibt aber auch koffeinhaltige Lebensmittel, wo man es gar nicht erwartet. So kann es sein, dass uns eine Tafel dunkle Schokolade den Schlaf raubt. Bitterschokolade enthält immerhin 25 mg Koffein pro 100 Gramm, da Koffein ein natürlicher Bestandteil von Kakaobohnen ist. Das heißt, so mancher schokihaltige Snack kann wach machen. Der Energieschub kommt hier natürlich auch vom enthaltenen Zucker.

Versteckte Wachmacher finden sich auch in manchen Kaugummisorten oder Proteinriegeln. Diese sind dann meist angereichert mit Guarana oder Taurin.

Wachmacher-Tipp

Ein leckeres Warm- oder auch Kaltgetränk lässt sich aus Guaranasamen herstellen:

Guarana-Samen pulverisieren. 2 Gramm des Pulvers werden mit 250 ml Wasser vermengt und erwärmt. Fertig.

(Achtung: Zwei Gramm Pulver enthalten etwa 100 mg Koffein! Deshalb auf die empfohlene Koffein-Obergrenze von 400 mg Koffein pro Tag achten.)

Und wer gänzlich auf Koffein verzichten möchte oder sogar muss, der findet einen guten und vielfältigen Kaffeeersatz zum Ausprobieren in Getreidekaffee, wie Malzkaffee, Lupinenkaffee, Zichorienkaffee, Kaffee aus Löwenzahn, Eicheln, Hagebutten oder Kastanien.

Für einen koffeinfreien Frischekick sorgt übrigens auch Ingwer mit Zitrone: https://mina.kadefemina.de/rezepte/heisser-ingwer-mit-zitrone/

Und lässt sich die Müdigkeit auch durch Kaffee und seine Alternativen nicht besiegen, sind bei Frauen um die 50 vielleicht die Wechseljahre der Grund. Wechseljahresbeschwerden lassen sich in der Regel gut behandeln. kadefemina.de/gesundheit/wechseljahresbeschwerden/schlafstoerungen/

Lesetipps