Stressfrei im Urlaub

von Susanne Schneider
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Freut Ihr Euch auch immer so, wenn Ihr den Urlaub plant? Reiseziel auswählen, Unterkünfte buchen und schon mal schauen, was man so unternehmen kann – da wächst die Vorfreude! Und dann? Geht erst mal alles wieder im Alltag unter, die Reiseführer liegen wie Blei neben dem Bett. Kurz bevor es losgeht, wird der Stress dann richtig knackig, auf der Arbeit sowieso, aber auch daheim: Was muss nicht noch alles erledigt werden, bevor es endlich losgeht. Kaum sind wir dann unterwegs, fällt uns ein, was wir vergessen haben zu regeln. Abschalten? Erst mal nicht. Stattdessen fährt der Stress mit in den Urlaub…

So, und jetzt kommt die gute Nachricht: Es geht auch anders. Echt! Hier sind ein paar Tipps und Tricks, mit denen Ihr die größte Hektik aus den Tagen vor der Abreise rausnehmen könnt und wie Ihr Euch im Urlaub besser erholt.

Vor der Abreise Stress rausnehmen

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• Stellt Euch ein paar Wochen vor der Abreise Eure Strandtasche oder den Tagesrucksack ins Wohnzimmer. Immer wenn Euch etwas einfällt, was Ihr mitnehmen wollt in den Urlaub, packt Ihr es dort hinein. Das bringt jedes Mal ein kleines bisschen Vorfreude und entspannt am Ende beim Kofferpacken.

• Kümmert Euch frühzeitig darum, wer das Haustier versorgt und wer die Pflanzen gießt. So habt Ihr genug Zeit, ganz nebenbei die Lieblingsleckerli vom Wocheneinkauf mitzubringen und einen Pflanzen-Pflegeplan anzulegen.

• Baut einen Puffertag vor dem Urlaub ein. Wenn Ihr es schafft, schon am vorletzten Tag vor der Abreise alles erledigt habt, bleibt Euch ein ganzer Tag fürs Kofferpacken und fürs Freuen auf den Urlaub. Vielleicht ist sogar ein gemütliches Abendessen im Restaurant drin – das fühlt sich dann wie Vor-Urlaub an!

Gut an- und langsam runterkommen

Je länger die Anreise, desto mehr Stress bedeutet sie in der Regel. Danach braucht Ihr Zeit, um nicht nur auf der Landkarte, sondern auch mit Körper und Geist am Urlaubsort anzukommen. Unser Körper braucht ein wenig, um sich auf eine neue Zeitzone oder ein anderes Klima einzustellen – selbst wenn wir nicht ans andere Ende der Welt reisen. Auch zwischen Stadt und Mittelgebirge, Küste und Alpenrandgebiet gibt es spürbare klimatische Unterschiede.

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Je belastender die Situation ist, aus der Ihr in den Urlaub kommt, desto langsamer solltet Ihr den Abhängemodus einschalten. Klingt erst mal seltsam, ist aber so. Wer kennt das nicht aus dem Alltag: Den ganzen Tag gerödelt, dann schnell noch auf die Couch – und nix ist mit Abschalten. Die Gedanken drehen sich, der Körper ist noch auf Hochleistung programmiert… Plant für die ersten Urlaubstage also ein paar kleine Aktivitäten. Gut tut es, die Umgebung zu erkunden. Tatsächlich sind Neues sehen und Ungewohntes erleben wichtige Bestandteile einer guten Erholung. „Abschalten funktioniert nicht auf Knopfdruck, wir müssen unserem Gehirn neue und andere Reize bieten – erst dann können wir uns auf neue Situationen einlassen“, erklärt Gerhard Blasche, Urlaubsforscher vom Zentrum für Public Health an der MedUni Wien.1

Die eigenen Bedürfnisse kennen – und die der anderen

Eine der größten Fallen, in die wir im Urlaub tappen können, ist die, dass wir zu viele Erwartungen an die „schönste Zeit des Jahres“ haben. Alles soll gut sein, endlich mal Frieden in der Familie herrschen. Und schon gibt es Streit darüber, was heute gemacht werden soll… Dann haltet mal inne und überlegt: Vielleicht muss man gar nicht immer alles gemeinsam machen? Wie schlimm ist es, wenn ich meinen Wunsch zurückstelle, vielleicht ja nur bis morgen? Können wir einen Kompromiss finden? Am besten ist es, wenn sich alle die Wünsche, die sie an den Urlaub haben, schon vorher überlegen und – Achtung wichtig! – sie dann gemeinsam besprechen. Auch das könnte übrigens ein schöner Programmpunkt für den ersten Tag sein.

Schon vorbei? Nicht ganz!

Wir beurteilen Ereignisse oft danach, wie sie zu Ende gegangen sind. Sorgt also für einen schönen Urlaubsabschluss und für eine entspannte Rückreise. Vielleicht könnt Ihr sogar auch am Ende einen Puffertag einbauen, an dem Ihr zu Hause nochmal ein Eis essen geht, Freunde oder die Eltern besucht und von Eurer Auszeit erzählt.

Leider können wir uns nicht „auf Vorrat“ erholen. Aber mit kleinen Erholungsinseln im Alltag können wir den Urlaubseffekt noch eine ganze Weile bewahren. Nehmt Euch vor, jeden Tag einmal ganz bewusst abzuschalten und den Stress hinter Euch zu lassen. Auch wenn es zuerst nur für 10 Minuten gelingt – jede Pause hilft dabei, die Energiereserven wieder aufzuladen.

Und das macht Ihr einfach so lange, bis der nächste Urlaub naht. Dann wisst Ihr ja, was zu tun ist: Fangt einfach oben wieder an!

By the way: Helferlein für die Urlaubsplanung nutzen!

Im Netz gibt es übrigens jede Menge hilfreiche Tools für die Urlaubsvorbereitungen, zum Beispiel die „ultimative Checkliste“. Oder Ihr lasst Euch von einer App helfen – schaut mal bei Eurem App-Anbieter. Und als Inspiration könnt Ihr mal lesen, wie man eine Weltreise mit der ganzen Familie hinkriegt.

Quelle:

  1. https://www.netdoktor.at/gesundheit/urlaub/tipps-fuer-einen-entspannten-urlaub-304225

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