Sexroboter für Frauen – wieviel Technik brauchen wir?

von Julia Peppler
Foto: ©generiert mit leonardo.ai

Sie sind nach menschlichen Idealen designed. Sie sind stets verfügbar und willig. Sie sind unfassbar gut ausgestattet und können sogar Gedichte rezitieren. Sexroboter sind nur zu unserem Vergnügen da. Klingt traumhaft. Oder eher nach Albtraum?

In der MINA-Redaktion haben wir heiß diskutiert, ob Sex mit Sex-Robotern die Zukunft des Geschlechtsverkehrs sein kann.

Cybersex ist nicht genug. Brauchen wir jetzt Sexroboter?

Die Welt wird digitaler. Künstliche Intelligenz gibt es seit einigen Jahren sogar im Bett. Zahlreiche Menschen bezeichnen sich heute bereits als digisexuell: Sexuelle Befriedigung erfahren sie vor allem durch die Nutzung von Technologien, bzw. durch die Nutzung pornographischer Inhalte im Internet. Mensch-Maschine-Interaktionen ziehen sie zwischenmenschlichen Beziehungen vor.

Für die Mehrheit klingt ein Sexroboter als Alternative zu realen Beziehungen jedoch (noch) völlig abwegig. Wer braucht ein Spielzeug, das sexuelle Wünsche auf Knopfdruck erfüllt und von der Haarfarbe bis zur Penisgröße auf die Bedürfnisse der Besitzer zugeschneidert werden kann?

Von der Sexpuppe zum Sexroboter

Liebespuppen für Männer gibt es Legenden zufolge schon seit dem 16. Jahrhundert – damals noch für spanische Seemänner, die ihre sexuellen Wünsche mithilfe der künstlichen Frauenkörper befriedigen wollten. Die Geschichte des Dildos reicht sogar bis in die Antike zurück. Bei fehlendem Sexualpartner oder einfach nur für das eigene Wohlbefinden war das Sexspielzeug schon zu Nofretetes Zeiten ein beliebter Begleiter. (Lest hier mehr zur interessanten Entwicklung von Dildo und Vibrator).

Sexroboter für Frauen sind nun ein Quantensprung – von der einfachen Masturbation hin zu einem kompletten Ersatz für eine Beziehung.

Hersteller von Sexrobotern helfen, sexuelle Fantasien auszuleben

Auf dem Markt für Sexpuppen der Zukunft tummeln sich unterschiedliche Anbieter, wie:

  • Sinthetics
  • Realbotix
  • Abyss Creations
  • CM Robotics
  • DS Dolls

Sexroboter für Frauen sind hier ein neues Marktsegment. Die Modellauswahl ist noch begrenzt. Dennoch sind die lebensnahen Sexpuppen mit einer Sprachfunktion ausgestattet, die Konversationen ermöglicht, und reagieren durch Berührungssensoren sogar mit entsprechender Mimik.

Können Sexroboter Menschen lieben?

Die künstliche Intelligenz gibt das Gefühl zu verstehen. Die Kommunikation erscheint dadurch echt. Trotzdem ist und bleibt auch der schönste Sexroboter für Frauen eine Maschine und die glänzenden Augen sind trotz aller Technologie erschreckend tot. Entsprechend wäre es falsch, hier von Liebe zu sprechen. Sexroboter erfüllen einfach nur den Zweck, selbstbestimmt Sex haben zu können.

Sexroboter – Pro und Contra

Die Nutzung von Sexrobotern wirft ethische Fragen auf: Alle auf dem Markt befindlichen Modelle sind klischeehaft konstruiert. Das bedeutet, weibliche Roboter überzeugen mit großer Oberweite und Schmollmund, männliche Modelle eher mit Waschbrettbauch und dauereregiertem Penis. Geschlechterrollen sind hier klar definiert. Menschen werden zu Objekten. Je menschenähnlicher die Maschinen, desto größer die Verwechslungsgefahr im realen Leben – so die Sorge vieler Kritiker.

Allerdings: Sexroboter für Frauen oder Männer bieten eine Ausweichmöglichkeit für diejenigen, die aus verschiedensten Gründen kein Sexualleben haben. Mit den lebensechten Helfern können auch sie körperliche Grundbedürfnisse befriedigen.

Können Frauen sich in Sexroboter verlieben?

Zwischen Mensch und Maschine können durchaus echte Emotionen entstehen. Schließlich lieben manche Menschen auch ihr Auto oder ihr Motorrad.

Doch auch wenn ein Sexroboter männlich, gesprächig und realistisch ausgestattet ist – hierin eine echte Beziehung zu sehen, ist fragwürdig. Und jeden Wunsch erfüllt zu bekommen, klingt nur in der Fantasie vielversprechend. Nach einiger Zeit ist es wahrscheinlich mehr als langweilig.

Der Sex von morgen?

Das Gute an sexueller Befriedigung per Roboter: Sie braucht nicht viel – abgesehen von einer Start-Investition von mehreren Tausend Euro. Glaubt man Trend-Forschern der Branche, wird Virtual-Reality-Sex für die meisten Menschen bis zum Jahr 2030 zur Normalität werden. Nicht als Ersatz zum normalen Sex, sondern als zusätzliche Variante. Ab 2050 sollen auch durchschnittliche Haushalte einen Sex-Roboter besitzen.

Zur Beruhigung seht fest: Unsere Biologie und unser evolutionäres Erbe werden dafür sorgen, dass die meisten von uns weiterhin menschliche Partner*innen bevorzugen.

Tipps für mehr Lust beim Sex

Egal ob Sexroboter, Dildo oder Finger – bei vaginaler Trockenheit ist die Lust getrübt. Mit dem KadeHydro Befeuchtungsgel lässt sich hier einfach Abhilfe schaffen. Schon probiert?

Wenn eure Beziehung frischen Wind braucht, müsst ihr nicht sofort im virtuellen Raum suchen. Ihr könnt auch ein „Sexual-Coaching“ ausprobieren. Wie so etwas aussieht, erfahrt ihr im Artikel über Sexualpädagogin Julia Henchen.

Außerdem haben wir euch eine Liste erotischer Hörgeschichten für Frauen zusammengestellt. Hört einfach mal rein und genießt. Das geht auch ganz ohne Partner*in.

 

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