Jucken, Brennen, ungewöhnlicher Ausfluss – viele Frauen kennen das unangenehme Gefühl, wenn „da unten“ etwas nicht stimmt. Dabei kann es sich um eine Infektion handeln. Doch nicht jede Infektion ist gleich. Ob bakterielle Vaginose, Scheidenpilz oder sexuell übertragbare Krankheiten (STI) wie Chlamydien und Gonorrhö – die Symptome können ähnlich sein, aber die Ursachen und Behandlungen unterscheiden sich oft deutlich.
In diesem Artikel erfahrt ihr, wie ihr die fünf häufigsten Infektionen erkennen könnt. Doch Obacht: Ob ihr einen bestimmt Verdacht habt oder nicht, wenn euch etwas Ungewöhnliches auffällt, solltet ihr immer ärztlichen Rat aufsuchen.
1. Bakterielle Vaginose
Die bakterielle Vaginose entsteht durch ein Ungleichgewicht der Scheidenflora, bei dem sich schädliche Bakterien wie Gardnerella vaginalis vermehrt ausbreiten.
Symptome:
- Der Ausfluss riecht fischig
- Dünnflüssiger, grau-weißer Ausfluss
- Leichtes Brennen oder Juckreiz
Ein gestörtes Scheidenmilieu kann durch verschiedene Faktoren wie Stress, Ernährung oder übermäßige Intimhygiene begünstigt werden. Bemerkt ihr einen Fischgeruch im Intimbereich, kann das ein Hinweis auf eine bakterielle Vaginose (Gardnerella-Infektion) sein.
Um Infektionen vorzubeugen, ist es wichtig, den pH-Wert der Scheide im sauren Bereich zu halten. Gerät das Scheidenmilieu aus dem Gleichgewicht, können sich krankmachende Bakterien leichter vermehren. Zur Vorbeugung oder begleitenden Behandlung eignet sich deshalb eine Ansäuerung mit Milchsäure, wie zum Beispiel mit der KadeFlora Mlichsäurekur.
2. Vaginale Pilzinfektion (Scheidenpilz)
Ein Scheidenpilz wird durch eine übermäßige Vermehrung des Hefepilzes Candida albicans verursacht, oft begünstigt durch Antibiotika, hormonelle Schwankungen oder ein geschwächtes Immunsystem.
Symptome:
- Quälender Juckreiz und Brennen im Scheideneingang
- Weißer Ausfluss Scheide (quarkartig)
- Rötung und Schwellung der Vulvalippen
Scheidenpilz kann nach einer Antibiotikatherapie, während der Schwangerschaft oder den Wechseljahren sowie in stressigen Zeiten auftreten. Um so eine Hefepilzinfektion zu vermeiden, solltest du im Intimbereich ein feuchtwarmes Milieu durch z.B. enge synthetische Kleidung vermeiden und deine Ernährung im Blick behalten.
Unterstütze dein Immunsystem deshalb durch vitaminreiche und ausgewogene Lebensmittel und reduziere den Zucker. Zu viel Zucker kann das Pilzwachstum fördern. Zudem helfen ausreichend Schlaf und Entspannungstechniken. Und ganz wichtig: Vermeide das Eintragen des Erregers durch eine entsprechende Toiletten- und Sexualhygiene.
3. Trichomoniasis (Trichomonaden-Infektion)
Die Geschlechtskrankheit Trichomoniasis wird durch den Parasiten Trichomonas vaginalis verursacht.
Symptome bei Frauen:
- Gelblicher Ausfluss (schaumig, grüngelblich)
- Starker, unangenehmer bis fischiger Vaginalgeruch
- Schmerzen beim Wasserlassen und Juckreiz
Eine Trichomonaden-Infektion ist eine sexuell übertragbare Krankheit, die häufig unbemerkt bleibt. Sie äußert sich typischerweise durch einen unangenehmen Geruch und gelblichen Ausfluss und lässt sich durch einen Test nachweisen. Für den Sexualverkehr bedeutet das, dass auch dein Partner mitbehandelt werden muss. Zudem ist es ratsam stets Kondome zu verwenden. Bei wechselnden Partnern lasst euch regelmäßig testen.
4. Chlamydien-Infektion
Chlamydien sind eine der häufigsten bakteriellen Geschlechtskrankheiten und werden durch das Bakterium Chlamydia trachomatis verursacht.
Symptome bei Frauen (häufig unentdeckt!):
- Schmerzen beim Wasserlassen
- Veränderungen des Ausflusses
- Zwischenblutungen
Chlamydien werden oft nicht bemerkt, da sie nur milde oder keine Symptome verursachen. Falls ihr eine neue Beziehung habt oder ungeschützten Sex hattet, lasst euch auf Chlamydien testen – eine frühzeitige Behandlung ist wichtig, um Unfruchtbarkeit durch Chlamydien zu vermeiden.
5. Gonorrhö (Tripper)
Wird durch das Bakterium Neisseria gonorrhoeae verursacht. Die Krankheitserreger werden hauptsächlich durch ungeschützten Sex übertragen. Ohne Behandlung kann Gonorrhö zu ernsthaften Komplikationen wie Unfruchtbarkeit führen. Männer und Frauen können gleichermaßen erkranken.
Symptome bei Frauen:
- Eitriger Ausfluss (gelblich-grüner Ausfluss)
- Brennen beim Wasserlassen
- Zwischenblutungen oder Unterleibsschmerzen
Tripper bei Frauen ist oft schwer zu erkennen, da die Symptome häufig mild sind. Bemerkt ihr nach dem Sex Brennen beim Wasserlassen oder eitrigen Ausfluss, solltet ihr euch auf Gonorrhö testen lassen. Wichtig ist auch hier: Eure sexuellen Partner müssen ebenfalls mitbehandelt werden. Und nicht vergessen: Kondome verwenden, da Tripper nur durch ungeschützten Sex übertragen wird!
Allgemeine Tipps zur Vorbeugung von vaginalen Infektionen
- Intimhygiene: Keine aggressiven Waschlotionen verwenden, reines Wasser einmal am Tag reicht oft aus.
- Sichere Sexualpraktiken: Kondome reduzieren das Risiko von STI-Infektionen und die Übertragung von Hefepilzen.
- Scheidenflora aufbauen und stabilisieren: Probiotika fördern ein gesundes Scheidenmilieu.
- Gesunde Ernährung: vitaminreich und mit probiotischen Lebensmitteln, z.B. Sauermilchprodukte, Kefir, Lassi, Ayran, Sauerkraut oder Kimchi. Dazu gern auch präbiotische Lebensmittel (Nährstoffe für die Milchsäurebakterien), wie Chicorée, Zwiebeln, Knoblauch oder Spargel.
Ein Nahrungsergänzungsmittel wie KadeFlora Milchsäurebakterien mit Biotin ergänzt die Ernährung mit Milchsäurebakterien zum Beispiel bei einer unausgewogenen Ernährung in stressigen Zeiten, nach einer Antibiotikatherapie oder während einer hormonellen Umstellung. Zudem trägt das in den Kapseln enthaltene Biotin zur Gesunderhaltung normaler Schleimhäute bei. Dazu gehört auch die Vaginalschleimhaut. - Fast Food und hochverarbeitete Lebensmittel vermeiden. Es gilt: gesunde Darmflora = gesunde Vaginalflora.
- Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen: Frühzeitiges Erkennen kann schlimmere Folgen verhindern.
- Auf Scheidenspülungen oder Sitzbäder unbedingt verzichten! Das gilt besonders für Hausmittel wie Essig, Teebaumöl.
Fazit: Vaginale Infektionen sind nervig, aber behandelbar. Wichtig ist, auf deinen Körper zu hören und bei ungewöhnlichen Symptomen schnell zu reagieren. Und keine Scheu – eure Gynäkologinnen/Gynäkologen haben schon alles gesehen!