3 Dinge, die Mütter nach der Geburt nicht tun sollten

von Claudia Scheidemann
Foto: iStock/SolStock

Die Geburt eines Kindes ist nicht nur für Eltern ein einzigartiger Moment. Gerade beim ersten Kind in einer Familie teilen die frischgebackenen Omas, Opas, (Paten-)Onkel und Tanten aber auch viele Freunde nur zu gern die Freude über das Baby. Klar, gehört für die meisten ein Besuch am Wochenbett dazu. Hier werden unzählige Fotos gemacht („Darf ich die gleich posten?“), Geschichten erzählt („Also damals die Geburt von meinem Nikolas, ja das war was…“) und Weisheiten weitergegeben („Warte mal, bis Dein Baby erstmal größer ist. Dann geht der Stress so richtig los!“)

Alle meinen es gut. Doch ganz ehrlich: Die Aufmerksamkeit kann gerade in den ersten Tagen auch ganz schön nerven. Oder Druck erzeugen. Besonders, wenn die frischgebackene Mama weiß, dass all die Besuche und Ratschläge zwar lieb gemeint sind, aber in dieser Fülle einfach zum falschen Zeitpunkt kommen.

Rechtzeitig Stopp sagen

Bereits wenige Tage nach der Geburt kann der erste Stress entstehen, wenn neue Mütter glauben, sämtlichen Erwartungen gerecht werden zu müssen. Dabei brauchen sie gerade jetzt Zeit, um sich von den Strapazen der Geburt zu erholen. Außerdem muss sich die neue Familie erstmal aufeinander eingrooven.

Besuche sollten daher in der Zeit des Wochenbetts kurzgehalten werden oder einfach noch ein paar Tage warten. Ausnahmen gelten natürlich für Menschen, die den frischgebackenen Eltern im Haushalt helfen, damit diese mehr Zeit für das Baby haben.

Häufig ist es aber so, dass wohlmeinende Besucherkarawanen gleich mit einem passenden Ratschlag ankommen:

„Stress Dich nicht. Dein Stress überträgt sich aufs Baby und dann schreit es die ganze Zeit.“

Das stimmt so zwar nicht ganz, wird aber trotzdem gerne behauptet. (Ein paar klärende Worte hierzu gibt es im Blog von Isabel. Deshalb gilt grundsätzlich: Rechtzeitig „Stopp“ sagen und sich gar nicht erst auf diese drei Stressfallen einlassen.

Stressfalle „Bewirtung“

Sind Mutter und Kind aus dem Krankenhaus zu Hause, stehen die ersten Besucher Schlange, um den Wonneproppen zu begutachten. Ein kleines Geschenk gibt es natürlich auch. Da möchte man sich als Eltern nicht lumpen lassen und wenigstens noch etwas zu Essen und Trinken anbieten. Stopp! Trinken mag noch gehen. Aber für die Bewirtung können ruhig andere verantwortlich sein. Eine entspannte Lösung ist, wenn der Besuch das Essen mitbringt – und zwar für alle.

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Stressfalle „Mutti“

Im Grunde sind Mütter ja Engel, doch sie können auch die Nerven strapazieren, wenn sie mit Ratschlägen wie „Du darfst das Kind von Anfang an nicht verwöhnen“ oder „Wie sieht es denn hier aus? Ich räume mal eben auf!“ das Kommando übernehmen möchten. Stopp! Hier gilt es, die Damen entweder ganz direkt oder mit diplomatischem Geschick in die Schranken zu weisen. Macht Eurer Mutter (oder Schwiegermutter) klar, dass Ihr bei Bedarf auf jeden Fall gerne auf ihren Erfahrungsschatz zurückgreifen werdet. Die Betonung liegt auf „bei Bedarf“.

Stressfalle „Modediktat“

Endlich keine Umstandsmode mehr tragen müssen. Das ist ein Grund zur (Vor-)Freude nach der Geburt. Allerdings ist der Frust groß, wenn die Hose aus der Zeit vor der Schwangerschaft einfach nicht mehr passen will. Der Bauch ist zwar leer – weg ist er aber nicht. Wie machen das bloß sämtliche Models und Hollywood-Stars, die drei Wochen nach der Geburt schon wieder umwerfend in ihren Skinny-Jeans aussehen? Stopp! Jetzt nur nicht frustriert sein und sich mit dem Abnehmen stressen. Euer Körper hat gerade ein Wunder vollbracht und sich über viele Wochen in der Schwangerschaft verändert. Gebt ihm daher eine angemessene Chance, wieder der alte zu werden. Rückbildungsgymnastik und gesunde Ernährung sind nach der Geburt super wichtig. Und für später gilt: kommt Zeit, kommt Sport.

Arbeit delegieren – aber richtig

Zu den wichtigsten Helfern nach der Geburt gehört der Partner. Er kann viel Stress abpuffern, nein sagen und zu Hause unterstützen. Delegiert Ihr die (Haus-)arbeit, ist jedoch wichtig, dass Ihr Änderungen zulasst. Wenn die Wäsche nicht so aufgehängt ist, wie Ihr es selbst machen würdet, dann ist es so. Wenn der Tisch ohne Untertassen eingedeckt ist – auch gut. Wenn beim Einkauf nicht nur Biogemüse im Einkaufswagen gelandet ist, nicht meckern. Auch der Partner braucht eine Chance, in die neue Rolle hineinzuwachsen. Deshalb an dieser Stelle ganz gelassen bleiben. Die innere Gelassenheit kommt nicht nur Eurer Partnerschaft, sondern auch Euch selbst und dem Baby zugute.

By the way: Einen sehr emotionalen Bericht für frischgebackene Mamas findet Ihr im Blog Stadt Land Mama. Es tut gut, diese Zeilen zu lesen.

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