Girlhood: Empowerment darf rosa sein

von Julia Peppler
Foto: © unsplash/Becca Tapert

In einer Welt, in der Feminismus oft mit Ernsthaftigkeit und Widerstand in Verbindung gebracht wird, bringt der Girlhood-Trend eine frische Perspektive ins Spiel. Dabei bedeutet Girlhood sowas wie Mädchenzeit.

Die Bewegung zeigt, dass es absolut in Ordnung ist, sich für stereotypisch mädchenhafte Dinge zu begeistern und gleichzeitig feministische Ideale zu vertreten. Girlhood und Female Empowerment können Hand in Hand gehen, und dies zeigt sich deutlich auf Plattformen wie TikTok und in Phänomenen wie Barbiecore und Hot Girl Walks.

Der Girlhood-Trend auf TikTok: Repräsentiert er eine feministische Bewegung der jungen Generation?

Girlhood hat Social Media im Sturm erobert, insbesondere TikTok. Hier teilen junge Frauen Videos, die ihre Begeisterung für Dinge wie Barbie, Strawberry-Girl-Aesthetics und sogar nostalgische Elemente ihrer Kindheit zeigen. Aber diese Bewegung geht tiefer. Sie zeigt, dass es empowernd sein kann, zu sich selbst zu stehen und das zu mögen, was oft als „kitschig“ oder „banal“ abgetan wird.

„Ich habe keine Schwierigkeiten, gleichzeitig logisch und gefühlvoll zu sein. Das mindert meine Kräfte nicht, sondern erweitert sie.“ – Aus dem Film Barbie (2023).

Das obige Zitat fasst sehr schön zusammen, dass Frauen sowohl zart als auch gleichzeitig stark sein können. So fragen wir uns:

Was muss passieren, damit Mädchen und Frauen in den Medien gleichberechtigt sind?

Obwohl Girlhood und ähnliche Trends immer beliebter werden, bleibt die Frage der Gleichberechtigung in den Medien bestehen. Oft werden mädchenhafte Interessen nicht ernst genommen oder als oberflächlich abgestempelt. Es bräuchte einen Bewusstseinswandel, um zu erkennen, dass diese Interessen genauso valide und empowernd sind wie jede andere Form des Ausdrucks. Mädchen und Frauen sollten ermutigt werden, ihre Leidenschaften zu feiern, ohne Angst vor Verurteilung.

Zusammenhalten und gegenseitige Unterstützung

Ein Schlüssel zum Erfolg des Girlhood-Trends ist der Zusammenhalt und die gegenseitige Unterstützung innerhalb der Gemeinschaft. Freundinnen und weibliche Netzwerke spielen dabei eine wichtige Rolle, indem sie einander stärken und unterstützen. Dies zeigt sich in der Popularität von Gruppenaktivitäten wie dem Hot Girl Walk, bei dem Frauen gemeinsam spazieren gehen und ihre Ziele und Träume teilen.

Empowerment durch Nostalgie und Mode

Ein bezaubernder Aspekt von Girlhood ist die Nostalgie und die Rückkehr zu Kindheitsidolen. Ein Beispiel: Barbie und der Barbiefilm. Darin wird die Ikone neu interpretiert und in die moderne feministische Diskussion eingebracht. Barbie ist dabei nicht länger nur Spielzeug oder eine Modeerscheinungen. Sie ist zu einem kraftvollen Werkzeug des Empowerments geworden. Denn sie zelebriert die Frau; weiblich, facettenreich und das manchmal auch in pink.

Farbe und Feminismus: Rosa ist stark

Die Farbe Rosa spielt eine zentrale Rolle im Girlhood-Trend und wird oft mit Weiblichkeit und Sanftheit assoziiert. Doch im Kontext von Girlhood wird Rosa zu einem Symbol der Stärke und des Selbstbewusstseins. Es ist eine Aussage, dass feministische Werte und mädchenhafte Ästhetik sich nicht gegenseitig ausschließen, sondern sich ergänzen können.

„Man wird nicht ernst genommen, wenn man jemanden bittet, einen ernst zu nehmen. Man muss sich zeigen und dazu stehen. Wenn das eine Männerwelt ist, wen kümmert das? Ich bin trotzdem sehr froh, ein Mädchen darin zu sein.“
– Übersetzt aus dem Buch #Girlboss von Sophia Amoruso.

Liest hier mehr zu Power-Frauen und was es bedeutet eine Boss Bitch zu sein.

Der Girlhood-Trend in der Popkultur

Die Popkultur hat den Girlhood-Trend schnell aufgegriffen. Von Taylor Swift’s Erzählungen in ihren Songs und Freundschaftsarmbändern, bis hin zu den Girl Boss-Bewegungen, die Frauen ermutigen, ihre eigenen Wege zu gehen und Unternehmen zu gründen. Frauen im Rap und andere Künstlerinnen tragen ebenfalls zur Verbreitung und Akzeptanz dieser neuen Femininität bei. Wie die junge Rapperin Nina Chuba in ihrem Song NINA rappt:

„Meine Beats sind maßgeschneidert, neue Kollektion im Schrank.
Und sogar im Kleinen Schwarzen habe ich die Hosen an.“

Also Kopf gerade und Blümchen-Krone richten

Der Girlhood-Trend zeigt, dass es empowernd ist, zu den eigenen Interessen zu stehen, auch wenn diese stereotypisch mädchenhaft sind. Feminismus und weibliche Ästhetik müssen sich nicht ausschließen. Die wahre Stärke liegt darin, sich selbst treu zu bleiben und Gemeinschaften zu bilden, die auf Unterstützung und Zusammenhalt basieren. Rosa ist nicht nur eine Farbe; es ist eine Bewegung.

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