Polyamorie – Wie viele Menschen können wir lieben?

von Julia Peppler

Frau liebt Mann liebt Frau. Mann liebt Mann liebt Frau. Eine Person, mehrere Partner. Anzahl und Geschlecht spielen keine Rolle. Männer und Frauen, die in Beziehungen mit Männern und Frauen sind. Weil sie sich lieben und weil sie es können.

Mehr als zwei Menschen in einer Liebesbeziehung. Die Gründe für eine Beziehung mit mehreren Partnern gleichzeitig sind nicht immer ausschließlich sexuell motiviert. (Mehr zum Thema: Die Last mit der Lust) Denn es geht nicht immer nur um Sex. Es geht um Emotionen und um Verbundenheit zueinander und um Verantwortung füreinander. Doch offene Beziehung, Bigamie, Polygamie und Polyamorie – was ist denn nun was? Was für Formen der Liebe gibt es eigentlich?

Polyamore Menschen leben (meist) in festen Partnerschaften. Polygame Beziehungen hingegen sind – so wie bigame Beziehungen auch – durch Eheschließungen miteinander verbunden. Die sogenannte Viel- oder Doppelehe ist in Deutschland jedoch verboten.

Polyamorie stellt der Gesellschaft kritische Fragen

Auch wenn in diesen Beziehungsmodellen und Lebensformen niemand der Partner den anderen exklusiv hat: Die Liebenden stehen einvernehmlich zueinander. Es sind langfristige, verbindliche Liebesformen.

Gerne gelten Personen in einer Poly-Beziehung als Träumer und/oder Freigeister. Dabei stellt die Polygamie einige interessante und kritische Fragen an die Monogamie: Sind wir für die eine große Liebe gemacht? Sind wir überhaupt für monogame Beziehungen gemacht? Ergeben monogame Beziehungen einen Sinn? Sind Menschen, die freier lieben, in ihren Beziehungen glücklicher? Oder haben Menschen, die polyamore Beziehungen eingehen, einfach noch nicht ‚den/die Richtigen‘ gefunden? Denn: Warum soll ich nur einen einzigen Menschen lieben? Wie labil auch eine monogame Beziehung sein kann, könnt Ihr hier lesen.

Können Polyamorie und Co. wirklich glücklich machen?

Einen Partner zu teilen, das Konzept einer offenen Liebesbeziehung zu führen, ist für so manchen nicht vereinbar. Dass der Partner Sex mit anderen Personen hat, scheint unerträglich.

Ist Eifersucht in polyamoren Beziehungen Thema? Ob bi oder poly – in Mehrfachbeziehungen ist weder Platz für Eifersucht und Besitzdenken noch für ähnliche Bindungsschwierigkeiten.

Seitensprünge mögen vielleicht nicht so sehr geahndet werden wie in der Monogamie, jedoch sollten sie auch hierbei in vollem Wissen und Einverständnis der beteiligten Partner geschehen. (Gedanken zur Lust am Betrügen)

Kann eine Beziehung zwischen polyamoren und monogamen Menschen funktionieren? Und wie überzeuge ich meine Partner*in von Polyamorie?

Wer weiß denn schon, welche Möglichkeiten sich einem bislang monogamen Paar auftun, wenn es sich für weitere feste Partner öffnet? Es gibt polyamore Beziehungen, in denen sogar Ehepaare sind. Ganze Familien finden in ihrer Liebe zusammen. Denn was macht eine monogame Beziehung aus, wenn der Partner sich beispielsweise in jemanden drittes verliebt. Hier kann Polyamorie eine echte Chance sein, die Beziehung zu erhalten.

Tabus und Grenzen in der Polyamorie bzw. einer offenen Beziehung? Ganz klar: Ja! Aber Grenzen sind schließlich dafür da, erforscht zu werden. Es gibt so viel zu entdecken. Und wer es nie probiert hat… Über die Fallstricke einer polyamoren Beziehung schreibt auch Corin auf dem Blog „imgegenteil.de“. Lest gerne mal rein.

Denn wie funktionieren Beziehungen zu dritt?

Offen, liebevoll und ehrlich. So funktioniert die Liebe. Dabei spielt es keine Rolle, ob mono, bi oder poly. Wenn Paare sich trauen, einen Schritt weiter zu gehen – oder auch vier oder fünf Schritte und ein paar simple Gesetze befolgen, kann jede Beziehung funktionieren.

Auf unserem Blog findet Ihr hierzu auch: 10 Fehler, die es in einer Partnerschaft zu vermeiden gilt und Paarpsychologie – was sich anzieht und was zusammenhält.

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